11×11 JAHRE ULK – DAS JUBILÄUM
Dieser Teil der Chronik wurde zum jecken Jubiläum "11x11 Jahre ULK" 2022/23 ergänzt.
Zum vorherigen Kapitel: Ein Bücher übernimmt als Präsident
Viele Vereine und Gruppen kämpften in den ersten zwei Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts ums Überleben oder sind nicht mehr existent. Durch die neuen internetbasierten sozialen Gesellschaftsformen sind speziell die jüngeren Altersgruppen zwischen 15 und 35 Jahren immer stärker in virtuellen Gruppierungen organisiert. Dazu kommt, dass sich der Karneval im gleichen Zeitraum teilweise dramatisch verändert hat und von einigen Mitmenschen leider nur noch als reine Partykultur verstanden wird. Der notwendige Wechsel zu digitalen Medien als Plattform zum Informationsaustausch, zur Promotion und Ankündigung von Veranstaltungen wurde beim ULK in den letzten Jahren forciert und ist mittlerweile etabliert, ohne dabei allerdings den persönlichen Kontakt zu seinen Senatorinnen und Senatoren zu verlieren.
In diesem Zuge stellte die Corona-Pandemie die KG ULK und den Kleinen Rat vor große Aufgaben. Mit geschickter Hand konnten Kassenwart Thomas Kraus und Literat Dr. Jürgen Elsen finanziellen Schaden abwenden – immerhin waren schon viele Künstler und Gruppen noch vor der Pandemie für Ihre Auftritte auf den Sitzungen 2021 und 2022 fest gebucht. Auch die Zuschüsse der Landesregierung haben dem ULK geholfen, finanziell diese Durstrecke zu überwinden. Um seine Präsenz gegenüber den Mitgliedern zu beweisen, wurden zu Weihnachten 2020 mehr als 300 ULK-Weihnachtspakete gepackt und den Mitgliedern der Gesellschaft seitens des Kleinen Rates persönlich überreicht. Zum Jahreswechsel 2021/22 gab es eine ähnliche Aktion. Damit wurde auch sichergestellt, dass alle der Gesellschaft Nahestehenden das ULK-Magazin und den Sessionsorden erhielten. Ein Piccolo, eine Konfettikanone, ULK-Aufkleber, ein Mundnasenschutz oder ein Glas Currywurst erfreuten und überraschten.
Die bereits gekauften „Kamelle“ des Kinderzugs 2022 wurden der Jülich Tafel gespendet, die man auch bei ihrer Weihnachtspaket Aktion 2021 bereits tatkräftig unterstützt hatte. Der gesamte Kleine Rat und die ULK-Familie haben bravourös bewiesen, wie eng der Zusammenhalt ist. Nachdem das Senatsfest 2021 einen Tag vorher abgesagt werden musste und tatsächlich Krisenstimmung herrschte, wurde im Juni 2022 umso mehr die Rückkehr in eine gewisse Normalität gefeiert. Und gerade an diesem Wochenende erwischte das Virus Präsident Jörg Bücher. Sein Stellvertreter Axel Fuchs begrüßte die mehr als 200 Gäste in der Blumenhalle mit den Worten: „Ein solches Fest im Sommer zu feiern hat einen Riesenvorteil. Man kommt im Hellen und geht im Hellen auch wieder nach Hause.“ Die treue der ULK-Familie drückt sich auch darin aus, dass weniger als eine Hand voll Senatoren bzw. Jugendsenatoren in dieser Zeit formell aus dem ULK austraten. Dieser „Schwund“ wurde mit 17 neuen Senatorinnen und Senatoren sowie 10 Jugendsenats-Mitglieder als Neuaufnahmen mehr als ausgeglichen.
Mit der Jubiläums Session 2022/2023 endet die 22-jährige Amtszeit von Jörg Bücher. Flankiert von Dr. Jürgen Elsen als Literat und Thomas Krauss als Kassenwart. Unterstützt von einem Kleinen Rat, der sich zu 30% verjüngt hat.
Jubiläen sind beim ULK immer mit personellen Veränderungen verbunden. Auch zum großen Geburtstag – 11 x 11 Jahre wird der ULK in die Zukunft ausgerichtet. Die Präsidentschaft in der Session 2022/2023 abzugeben hatte Jörg Bücher bereits vor einigen Jahren angekündigt. Es gab also genug Bedenkzeit und Raum für Gedanken um seine Nachfolge. Auf den Exerzitien 2022 wurde Peter Plantikow einstimmig zu seinem Nachfolger gewählt.
Dass die Wahl auf Plantikow fiel, ist kein Zufall. Als „Festwirt“ vieler Sitzungen, Senator und Mitglied im Kleinen Rat der Gesellschaft, kennt er den ULK sehr lange in- und auswendig. Der Catering-Unternehmer ist ein bekanntes Gesicht in Jülich und Umgebung. Berufsbedingt verfügt er über beste Kontakte in das Jülicher Geschäftsleben, die Verwaltung und in viele Jülicher Vereine.
Das wichtigste Amt in einer Sitzungsgesellschaft bekleidet der Literat. Dr. Jürgen Elsen hat seit 2002 auf hervorragendste Weise diese Aufgabe ausgeführt. Cornel Cremer, Geschäftsführer des Kultur Bahnhofs wird sein Nachfolger. Als Manager der unterschiedlichsten Kulturveranstaltungen kennt er die Karnevals- und Kulturszene im Rheinland, wie kaum ein anderer Jülicher. Auch seine engen Verbindungen zur Stadtverwaltung und in den Brückenkopfpark sind für seine neue Aufgabe von Vorteil.
Thomas Kraus gibt sein Amt als Kassenführer weiter. Ihm gebührt ein besonderes Lob. Speziell während der Corona Pandemie bedurfte es vieler Anstrengungen und Mühen, die Verträge der bereits Jahre im Voraus gebuchten Sitzungskräfte einvernehmlich aufzulösen und gleichzeitig die zur Verfügung stehenden Fördertöpfe im Auge zu behalten. Er hat es auch lautlos geschafft, den durch das Mitgliederwachstum ansteigenden Haushalt auf Heller und Pfennig intern und gegenüber dem Finanzamt belegen zu können. Marcus Rütt wird ab sofort die finanziellen Geschicke des ULKs übernehmen.
Den vakant gewordenen Posten des Geschäftsführers, den Cornel Cremer bisher innehatte, übernimmt Stefan Handke. Eine Aufgabe, die oft unterschätz wird und in enger Verzahnung mit den anderen Vorstandsämtern erfolgen muss.
Es ist bemerkenswert, dass alle neuen Amtsinhaber seit 2013 – also dem letzten Jubiläum – ihren Weg in den Kleinen Rat gefunden haben! Sie kennen den ULK mittlerweile gut genug und können so die übernommene Verantwortung einschätzen und nachhaltig erfüllen.
Hier bestätigt sich erneut die kluge „Personalpolitik“ der Gesellschaft. Das Knowhow, das jedes Kleineratsmitglied einbringt, beruflich und privat, macht den ULK aus. Diese Tatsache unterstreicht die dauerhafte Weitsichtigkeit des Kleinen Rates, Karnevalisten aufzunehmen, deren Charakter und Fähigkeiten für den ULK eine Bereicherung darstellen. Der ULK war und ist ein Mitmachverein und gerade der Kleine Rat ist immer wieder gefordert, sich neuen Aufgaben und Situationen zu stellen. Dabei ist gegenseitiges Vertrauen für einvernehmliches Entscheiden eine Grundvoraussetzung. Auch hart geführte Diskussionen erfolgen auf einer demokratischen Grundordnung – alle Stimmen vom ersten bis zum letzten Tag der Zugehörigkeit sind gleich – es gab und gibt kein „Ober sticht Unter“.
11×11 Jahre – sagenhafte 121 Jahre ULK werden in diesen Tagen der Session 2022/2023 gefeiert.
Die Menschen, die der Gesellschaft treu gewogen sind, bleiben für den Kleinen Rat das stabile Fundament dieses Jubiläums. Auch die Ungewissheiten der aktuellen Zeit, wie Corona-Pandemie, Ukraine Krieg und Inflation wird der ULK überstehen. So, wie die 121 Jahre bisher überstanden wurden. Der Schwung der „Neuen“, die Erfahrung der langjährigen Mitglieder und die stetig wachsende ULK-Familie sind dafür ein guter Garant. Ohne unsere Urväter seit 1902, die Generationen von Rotfräcken, ULK-Frauen, Mütter, Großmütter, Töchter und Söhne ist ein solches Jubelfest nicht möglich. Euch gilt ein besonderer Dank. Wir feiern im Kleinen Rat oft unter uns – so ist das im ULK. Aber ohne die ULK-Familie und da sind alle unsere Senatoren, Gönner und Freunde eingeschlossen, wäre das Feiern nur halb so schön und die Säle wären leer. Ein besonderer Dank an Euch dafür. Für Eure Treue, Euren Applaus und den vielen, Jahrzehnte andauernden Zuspruch. Dank für Eure Anzeigen im ULK-Heft oder für das Sponsoring unserer Veranstaltungen. Wir wissen das sehr zu schätzen und sehen darin eine Anerkennung und Lob.
Wer in dieser Chronik nicht namentlich erwähnt wurde, hat trotzdem seinen großen Anteil geleistet und den ULK und seinen Kleinen Rat erst zu einem Rat gemacht. Denn eines dürfen wir nicht vergessen: Im ULK ist man nicht, den ULK lebt man.
Allen Wohl und Niemand Wehe! ULK Alaaf – Alaaf ULK!